22. Juni 2018

Digitalisierung, BIM & Co stellen auch Anbieter von CAFM vor neue Herausforderungen

Von der Integration erstellter BIM-Modelle und smarten Anwendungen für das End-to-End Datenmanagement im Immobilien- und Facility-Management, über eine leistungsstarke Business Intelligence & Analytics für Unternehmensberichte auf Basis von BIG DATA, bis hin zu IoT und KI: Auch die Anbieter von CAFM sehen sich neuen Anforderungen gegenüber, die sie lösen müssen, wollen sie den Anforderungen des Marktes auch künftig entsprechen. Wer sich mit der Neubeschaffung von CAFM befasst, hat es aber nicht leicht, sich einen Überblick über die Leistungsstärke der zahlreichen Anbieter und ihrer Produkte zu verschaffen. Vier ganz verschiedene Zertifikate bringen jedoch Transparenz und Vergleichsmöglichkeiten im deutschsprachigen Markt, der über 60 verschiedene Software-Produkte zählt: Der Green Quadrant® von Verdantix, die GEFMA Richtlinie 444, das Aufnahmezertifikat vom Verband für die Digitalisierung im Immobilienbetrieb, CAFM RING e.V. und das für die IFCbasierte Standardschnittstelle/BIM-Austauschformat CAFM-Connect.

Die Notwendigkeit eines optimierten und intelligenten digitalen Datenmanagements von Immobilien und technischen Anlagen stellt Eigentümer und Betreiber wie auch Dienstleister vor enorme Herausforderungen. Die Unterstützung ihrer Managementprozesse durch eine leistungsstarke und insbesondere zukunftsweisende IT ist Bestandteil Ihrer Digitalisierungsstrategie. Und längst nicht alle zum Teil seit 15 oder mehr Jahren im Einsatz befindlichen CAFM-Systeme können den damit einhergehenden Anforderungen heute noch entsprechen. Marktkenner sprechen auch daher von einer überdurchschnittlich großen Nachfrage und Wechselbereitschaft im CAFM Markt. Alleine die wohl umfassendste deutschsprachige Marktübersicht für CAFM-Software, GEFMA 940, listete in ihrer diesjährigen Ausgabe 36 CAFM-Produkte auf. Tatsächlich lassen sich mit einer gezielten InternetRecherche über 60 verschiedene CAFM-Anbieter plus zahlreicher Vertriebspartner zählen – ein hyperheterogener Angebotsmarkt. Vor dem Hintergrund der Frage, welches das für die eigenen IT-Strategie wohl geeignetste CAFM-Produkt ist, helfen in einer Kombination verschiedener Auswahl- und Entscheidungsmethoden vor allem auch Zertifikate mit ihren unterschiedlichen Leistungskriterien.

 

 


Verdantix identifiziert internationale Leader mit ihrem Green Quadrant®
In D-A-CH weniger bekannt ist der Benchmark für CAFM und Integrated Workplace Management Systeme (IWMS) von Verdantix (ehemals Gartner). Verdantix ist ein unabhängiges Forschungs- und Beratungsunternehmen mit Fokus auf innovative Technologien, die den Geschäftsbetrieb optimieren. 14 international führende Anbieter und ihre Plattformen werden nach 71 Kriterien – etwa vom Immobilienportfoliomanagement über das Instandhaltungsmanagement – bis hin zu 40 Kriterien, die sich auf die Erfolgsfaktoren des Anbieters beziehen, wie die Anzahl der Bereitstellungen oder die Produktstrategie, bewertet. Eine Jury aus 19 Immobilien- und Facility-Management-Direktoren veröffentlicht wiederkehrend nach einem sechsmonatigen Forschungsprozess ihren Report und beantworten damit u.a. diese Fragen: Was sind die wichtigsten Vorteile für Kunden, die in Immobilien- und Facility-Management-Anwendungen investieren oder die Immobilien-IT mit einer IWMS-Plattform rationalisieren möchten? Wie können die Innovationen der Anbieter in diesem Sektor und deren Entwicklungspläne sorgfältig geprüft werden?

Nur zwei CAFM- bzw. sieben IT-Anbieter schafften es im jüngsten Benchmark in den Leader Quadrant, dem sogenannten Green Quadrant® Darunter auch bekannte Firmen, wie die Systems, IBM, Trimble oder ARCHIBUS. Dem Weltmarktführer aus den USA wurde darin eine hervorragende Funktionalität für Anwender und eine starke Marktdynamik bescheinigt. Zudem wurde etwa dessen leistungsstarke Business Intelligence- und Berichtsebene für Führungskräfte hervorgehoben. Dem deutschsprachigen Markt stellt IT und Consulting die Saarbrücker ARCHIBUS Solution Centers Germany GmbH zur Verfügung. Hier geht es zum ausführlichen Report: Verdantix

 

GEFMA 444 mit 15 Kriterienkatalogen zu Mindestanforderungen an CAFM
Werden mit dem Green Quadrant® auch Vergleiche in Bereichen wie Real-Estate-, Leasing- und Portfoliomanagement, Capital Project Management, Facility-Management, Arbeitsplatzdienstleistungen, Asset, Wartungs- und Instandhaltungs- oder Energie- und Nachhaltigkeitsmanagement bereitgestellt, prüft das Zertifikat nach GEFMA Richtlinie 444 CAFM-Produkte nach zum Teil vergleichbaren Kriterien mit insgesamt 15 Katalogen. Dazu zählen: Basiskatalog, Flächen-, Instandhaltungs-, Inventar-, Reinigungs-, Reservierungs-, Schließanlagen-, Umzugs-, Vermietungs- und Umweltschutzmanagement, Energiecontrolling, Sicherheit und Arbeitsschutz, Help- und Service-Desk, Budgetmanagement und Kostenverfolgung sowie jüngst hinzugenommen auch BIM-Datenverarbeitung. Das GEFMAZertifikat wird für die konkret geprüfte Version einer Software für die Dauer von zwei Jahren erteilt. Es dokumentiert nach eigener Aussage die Einhaltung von Mindeststandards der geprüften Anwendungsfunktionalitäten.

Deutlich größer ist daher auch die Anzahl jener, die das Zertifikat GEFMA 444 für ihre aktuelle CAFM-Software tragen. 21 überwiegend ausschließlich im deutschsprachigen Markt agierende CAFM-Anbietern erfüllen die 15 Kriterienkataloge zum Teil oder auch komplett. Zu denen, die sämtliche Kriterien erfüllen, zählt auch die Saarbrücker ARCHIBUS Solution Centers Germany GmbH. Hier geht es zu der Übersicht: GEFMA

 

Das CAFM RING Aufnahmezertifikat stellt Ansprüche an den Anbieter selbst
Betrachtet die GEFMA Richtlinie ausschließlich den Funktionsumfang der aktuell erhältlichen CAFM-Version der Anbieter, bezieht sich das Aufnahmezertifikat des Verbandes für die Digitalisierung im Immobilienbetrieb, CAFM RING e.V., vor allem auf den Anbieter selbst. Damit ergänzen sich beide Zertifikate komplementär. Firmen und Einzelpersonen der CAFMBranche sowie FM-Beratungs- und Dienstleistungsunternehmen aus der Wertschöpfungskette rund um Immobilienobjekte können eine Mitgliedschaft erwerben, sofern sie über ausreichende Erfahrung und eine einwandfreie Reputation am Markt verfügen und verschiedenen Aufnahmekriterien entsprechen.

Dazu zählt etwa eine ausreichende Anzahl qualifizierter und festangestellter Vollzeitmitarbeiter, die über gutes Know-how in den Bereichen allgemeine IT/Datenbanken, Netzwerke, Betriebssysteme, Consulting und Customizing sowie Projektabwicklung verfügen. Auch ist es von Belang, dass sie die Besonderheiten FM-spezifischer Prozesse verstehen und diese analysieren und bewerten können. Eine Anforderung, die mit Blick auf die Dynamik der Digitalisierung einerseits und den bekannten Nachwuchsengpässen an Bedeutung weiter zunehmen wird. Die deutsche ARCHIBUS zählt seit nunmehr acht Jahren zu den Mitgliedern. Hier geht es zu den Aufnahmebedingungen des RING: CAFMRING

 

Das CAFM-Connect Zertifikat steht für Standard im digitalen Gebäudebetrieb
Sehr viel spezifischer als die anderen Zertifikate prüft das CAFM-Connect Zertifikat die CAFMSoftware auf das IFC-basierende Austauschformat relevanter digitaler Daten aus Sicht Gebäudebetrieb und Facility Management. Die Anwendung von CAFM-Connect ist vor allem in Deutschland verbreitet und zunehmend auch Kriterium in Auschreibungen geworden, doch das Zertifikat wurde noch wenig vergeben. Es gilt für digitale Daten von Flächen, technische Anlagen und Dokumenten. Das Ziel: Die Aufwände für den Datentransfer zu reduzieren und bessere Voraussetzungen für den Einsatz von BIM-Modellen und BIM-Methoden zu schaffen. Die Kollaboration von CAFM-Herstellern, FM-Beratern und FM-Dienstleistern soll mittels standardisierter BIM-Sprache sicherer werden. Und auf CAFM-Connect basierende BIMProfile ermöglichen auch den anwenderspezifischen absprachefreien Austausch digitaler Daten für Zielgruppen und Teilprozesse. Mitgewirkt an der Erstellung von CAFM-Connect hat die ARCHIBUS Germany, deren CAFM-Software als eine der ersten zertifiziert wurde. Hier geht es zu weiteren Informationen: CAFM Connect